Malware blockiert (Filesharing-)Websites

Der jüngste Sophos-Fund ist eine Malware, die Filesharing-Nutzer angreift und den Zugang zu Piraterie-Seiten blockiert. Die kriminellen Entwickler haben ihre Malware als geknackte Versionen beliebter Online-Spiele wie Minecraft oder Among us getarnt, oder als Tools wie Microsoft Office, Sicherheitssoftware etc. Über die BitTorrent-Plattform wird sie von einem von der digitalen Filesharing-Website „ThePirateBay“ gehosteten Konto angeboten. Einmal installiert, blockiert die Schadsoftware den Zugang des Nutzers zu einer langen Liste von Webseiten, inklusive zahlreichen, die raubkopierte Software verbreiten.

Besonders seltsam fanden die Analysten, dass die Angreifer die uralte Methode nutzen, bei der sie die Einstellungen der Hosts-Datei auf einem infizierten Gerät ändern, um zahlreiche Webseiten nicht korrekt in eine IP-Adresse aufzulösen sondern den eigenen Rechner als Ziel anzugeben (127.0.0.1, localhost), was beim Aufruf eine Fehlermeldung ergibt. Einige der hundert Webseiten, die hier aufgelistet werden, haben mit raubkopierter Software gar nichts zu tun, manche sind sogar inaktiv oder seit Jahren geschlossen.

Die schadhaften Dateien sind für 64-bit Windows 10 kompiliert, dann aber mit gefälschten digitalen Zertifikaten signiert, die nicht einmal einer sehr rudimentären Prüfung standhalten könnten. Einmal heruntergeladen und installiert geht die Malware auf die Jagd nach Dateien mit Namen 7686789678967896789678 und 412412512512512. Sobald diese gefunden werden, stoppt der Angriff. Die Sophos-Forscher vermuten, dass diese Konstruktion die Cyberkriminellen selbst vor einer Infektion mit ihrer Kreation schützen soll. Die Malware löst eine gefälschte Fehlermeldung aus, wenn sie ausgeführt wird. Sie fordert den Anwender auf, die Software neu zu installieren.

 


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