Damit die Cloud grüner wird – T-Systems arbeitet an mehr Nachhaltigkeit

Die Cloud soll grüner werden. Dafür hat T-Systems ein Forschungsprojekt im Rechenzentrum Biere in Sachsen-Anhalt gestartet. Gemeinsam mit dem Fraunhofer IFF in Magdeburg entwickeln T-Systems-Experten Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit im Betrieb von Rechenzentren (RZ). Das langfristige Ziel: ein Rechenzentrum, das sich durch ein intelligentes Zusammenspiel aus regenerativer Erzeugung, Speichern und flexiblen Verbrauchern bilanziell selbst versorgt. Das entlastet einerseits das Stromnetz. Andererseits stärkt eine erhöhte Autarkie die Resilienz des RZ. 

Rechenzentren sind die Herzkammern der Digitalisierung. Sie bilden den Kern der Cloud. Das heißt: Die Rechenkapazitäten, Anwendungen und Speicher, die Anwender jederzeit über ihr Netz abrufen können, kommen aus großen Rechenzentren. Eines der modernsten Europas ist das Telekom-RZ in Biere. 2014 eröffnet und 2018 erweitert, verfügt es bereits heute über einen sehr guten Energieeffizienzwert von 1,3 PUE (Power Usage Effectiveness). Das sind 30 Prozent weniger als herkömmliche RZ. Mit zunehmender Digitalisierung wird der Stromverbrauch von Rechenzentren jedoch absehbar steigen. Deshalb sucht T-Systems schon jetzt nach Wegen, den Stromverbrauch und die CO2-Produktion zu senken. 

„Rechenzentren konzentrieren hohe energetische Bedarfe auf wenige Standorte“, erläuterte Johannes Krafczyk, bei T-Systems verantwortlich für Datacenter Innovations. „Der Einfluss von Maßnahmen und Technologien zur CO2-Reduktion ist deshalb potenziell sehr hoch.“ Das ambitionierte Ziel lautet: „Net-zero energy data center“. Damit ist ein Rechenzentrum gemeint, das unter optimalen Bedingungen keine Energie mehr aus dem öffentlichen Stromnetz bezieht und sich alleinig durch CO2-neutrale Energie versorgt.

Fast 100 Maßnahmen für weniger Energieverbrauch

Dafür analysierte das Projektteam im ersten Schritt Einsatzmöglichkeiten von insgesamt 98 Technologien und Einzelmaßnahmen, um den CO2-Abdruck von Biere und seinem Zwillings-RZ in Magdeburg zu senken. Dazu zählen natürlich Photovoltaik und Windkraft, aber auch bessere Kühltechnik, Wärmenachnutzung und effizientere Rechner. Das Ergebnis in aller Kürze: Trotz des bereits sehr guten PUE-Werts ist theoretisch ein höherer Autarkiegrad von bis zu 50 Prozent möglich sowie ein Einsparen von bis zu 20.000 Tonnen CO2 pro Jahr.

Im zweiten Schritt geht es nun an die praktische Überprüfung der Analysen des Fraunhofer Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF. „Derzeit prüfen wir die Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit konkreter Maßnahmen, wie zum Beispiel die Nutzung von Abwärme“, erklärte Dirk Kabelitz, Leiter des Datacenter Campus Biere. „Ebenso untersuchen wir die Eigenversorgung aus nachhaltigen Energiequellen.“ Lieferanten und Partner der Telekom sind zudem aufgerufen, effizientere Technologien beizusteuern. So läuft im RZ Magdeburg bereits ein Pilotprojekt mit wassergekühlten Racks. Dabei geht es unter anderem um den Vergleich der Energieeffizienz mit klassischer Luftkühlung. 

Nachhaltigkeitsstrategie der Telekom

Das Projekt in Biere gehört zur Nachhaltigkeitsstrategie der Telekom. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, bis spätestens 2040 klimaneutral zu arbeiten. Ein wichtiger Meilenstein ist bereits erreicht: Seit Anfang 2021 bezieht das Unternehmen seinen Strom konzernweit ausschließlich aus erneuerbaren Energien. 

Die Telekom setzt sich bereits seit den 1990er Jahren aktiv für den Klimaschutz ein. Weitere Informationen unter www.telekom.com/de/verantwortung.


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