Banner-Aktion in Stuttgart

Eine Delegation des ‚Ärzte-Arbeitskreises digitale Medien‘ zog am Mittwoch, 21.4.2021 mit Banner und Hochhalteschildern vor das Sozialministerium von Baden-Württemberg in Stuttgart-Mitte. Das Banner setzte das Motto der Kundgebung: Mobilfunk macht krank. Per Hochhalteschilder und in einem offenen Brief fordern sie von der neuen grün-schwarzen Landesregierung: Smartphones nicht in Kinderhand, WLAN-freie Krankenzimmer und eine Beratungsstelle für Elektrohypersensible.

„Die Tatsache, dass Mobilfunkstrahlung weit unterhalb der Grenzwerte krank machen kann, kennen wir aus den vielen internationalen Studien, und wir sehen es bei unseren Patienten“, sagt Dr. med. Cornelia Mästle aus Winterbach (Remstal). „Die neue Landesregierung muss dies auch zur Kenntnis nehmen und im Rahmen der landespolitischen Möglichkeiten dringend für Verbesserungen sorgen. In unserem offenen Brief machen wir dazu drei konkrete, sofort umsetzbare Vorschläge. Jetzt ist die Politik am Zuge.“ Bei der WHO beurteilt man die Sachlage anders: Laut einer Arbeitsgruppe der WHO ist Elektrohypersensibilität kein medizinisches Krankheitsbild, sondern eine Erscheinung, die nicht durch Mobilfunkstrahlung, sondern durch die (unbegründete) Angst davor zu Symptomen führen kann.

Dr. med. Jörg Schmid aus Stuttgart: „Smartphones gehören nicht in Kinderhand. In Frankreich gilt aus diesem Grund ein Handyverbot an Vorschulen, Grundschulen und weiterführenden Schulen für Kinder bis 15 Jahre, in ganz China seit Februar ebenfalls. Das muss auch in Baden-Württemberg möglich sein – zum Wohle unserer Kinder!“

Außerdem fordert der ‚Ärzte-Arbeitskreis digitale Medien‘, dass Krankenzimmer in landeseigenen (Uni-)Kliniken WLAN-frei sind. Bereits im Jahr 2015 hat eine Tierstudie des Bundesamts für Strahlenschutz ergeben, dass Mobilfunkstrahlung einen vorhandenen Krebs schneller wachsen lässt. Und eine aktuelle Studie für die Schweizer Regierung weist nach: Mobilfunkstrahlung ist die Ursache für viele Krankheiten, ausgelöst durch oxidativen Zellstress.

Anmerkung der Redaktion: In dieser Studie wird allerdings auch eine kritische Hinterfragung der Methodik angesprochen, weil ein neues und kaum validiertes Expositionsgerät eingesetzt wurde, das zwar eine gute Temperaturkontrolle erlaubt, jedoch Fragen bezüglich der Feldhomogenität offenlässt. Deshalb habe möglicherweise eine Unterschätzung der berechneten SAR-Werte stattgefunden. Insofern liefern diese Beobachtungen Hinweise, um den Aspekt der Zellalterung in Bezug auf HF-EMF-Exposition weitergehend zu untersuchen. Von einer erwiesenen Zellschädigung kann also keine Rede sein – deshalb sollten die oben getroffenen Aussagen nicht ohne kritische Anmerkung stehenbleiben.

diagnose:funk / Bismarckstr. 63 / 70197 Stuttgart, vertreten durch Jörn Gutbier und Peter Hensinger.

https://www.diagnose-funk.org


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