Camtasia 2021 – Ein Zugewinn für verständliche Howtos

Home Office wurde für viele Arbeitnehmer zur überraschenden Lebenswirklichkeit. Insbesondere hinsichtlich der Bedienung von Computern, Desktops, Notebook oder auch Handys, ergab sich aus dieser Umstellung ein neues Problem: Das unbürokratische „Kannst mir mal zeigen, wie …“ innerhalb des Büros entfiel von jetzt auf gleich. Entsprechend anstrengender wurde es für die IT-Abteilungen derartige – oft unnötig erscheinende – Fragen schnell und richtig zu beantworten. Es wuchs in vielen Firmen die Idee, mit kurzen Erklärvideos eine zentrale FAQ (frequently asked questions, häufige Fragen) zu schaffen, um gängige Fragen schnell und verständlich zu beantworten. Und welches Medium böte sich dafür mehr an, als kurze Videosequenzen, die das Problem und seine Lösung erläutern – die Anwender sehen direkt die Antwort auf ihre Frage, und die Support-Mitarbeiter müssen sich nicht durch die Fehlklicks der Anwender hangeln.

Vertrieb: Techsmith

Oft genug aber war die Anfertigung von Lehrvideos kompliziert und fehleranfällig: Zwar gibt es schon lange Anwendungen, die es erlauben, den Desktop eines PC inklusive aller Aktionen darauf abzufilmen – aber oft genug scheiterte die Aktion dann an der unzulänglichen Nachvertonung, in der dem Benutzer haarklein der Sinn der Aktionen erklärt wird. Vollintegrierte Anwendungen, die diese Arbeitsabläufe vereinheitlichen und dabei helfen, dass keine unvollständigen Arbeiten im Intranet veröffentlicht werden, sind eher noch die Seltenheit. Camtasia 2021 stellt ein solches Tool dar, das diese Aufgabe erledigen soll. Ein kleines Projekt sollte Aufschluss darüber bringen, ob Camtasia 2021 dieses Ziel auch in der Praxis erreicht hat.

Zunächst – nach dem Start von Camtasia 2021 – sieht die Software kaum anders aus als viele andere Videobearbeitungspakete auch, Adobe Premiere stand offenbar Pate bei der Layoutgestaltung des Bildschirms. Auffällig ist nur der Aufzeichnen-Button in der linken oberen Ecke, der Premiere fehlt. Klickt man ihn an, verschwindet die Software in der Taskleiste. Dann kann man auswählen, welchen Monitor oder welche der angeschlossenen Webcams man aufzeichnen will – und auch welchen Ton (System-Sound, möglicherweise angeschlossene Mikros oder die oben erwähnten Webcams, wenn sie mit einem Mikro ausgestattet sind). Das ist insbesondere dann praktisch, wenn man aufgezeichnete Bildschirminhalte mit einer akustischen Bildunterzeile versehen möchte.

Hin und wieder macht das Programm klar, dass das Bearbeiten von Multimediainhalten ordentlich Rechenleistung und Arbeitsspeicher benötigt – dies ist aber der Arbeit mit diesen Inhalten geschuldet und kein Fehler des Programms: Ein älterer i7 mit 12 GByte RAM darf aber getrost als brauchbare Unterlage für diese Software angesehen werden.

 


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