Windows 11: die nächste Version des Desktop-Betriebssystems

2015 hieß es noch: Windows 10 ist die letzte Version von Windows, inzwischen – 2021 – ist klar: „Was interessiert mich mein Geschwätz von damals?“ Denn Microsoft bringt mit Windows 11 nun doch einen 10-Nachfolger heraus. Gedacht ist das System vor allem als Gaming-System. Für viele, die Windows beruflich nutzen, wird Windows 11 eher uninteressant bleiben: Einen Turner interessiert ja auch nicht, auf welcher Matte er seine Übungen vollführt.

Doch ein gewisses Maß an Interesse ist durchaus nötig, denn die Ankündigung von Windows 11 hat auch praktische Auswirkungen: im Sommer 2025 stellt Microsoft nämlich die Pflege von Windows 10 ein, ab dann werden keine danach gefundenen Schwachstellen von Windows 10 mehr behoben. Bis dahin muss man also eine Entscheidung treffen: Wer weiterhin das Internet benutzen will (das bis dahin sicher nicht weniger Bedrohungen aufweist als heute), der muss wohl oder übel spätestens 2025 auf Windows 11 umsteigen. An und für sich ist das in der Microsoft-Nomenklatur nichts besonderes: Schon einige frühere Windows-10-Versionen haben eine Weile den Status End-of-Life erreicht und werden nicht mehr weitergepflegt.

Das Abschneiden solcher Versionszöpfe ist für Microsoft eine wichtige Maßnahme, um den Pflegeaufwand für ein Betriebssystem in Grenzen zu halten, das im Grunde nur noch von PC-Herstellern gekauft wird. Privatleute haben wohl zumeist einen Weg gefunden, ein kostenloses Upgrade auf Windows 10 vorzunehmen. Oft genug sah dieser Weg so aus: Man beschafft sich für wenige Euro einen preiswerten PC bei ebay und nutzt dessen installierte Windows-7 oder -8-Lizenz, um den eigentlich benutzten PC auf Windows 10 hochzuziehen. Und jeder, der heute einen neuen PC kauft, geht davon aus, dass das Betriebssystem Windows zum Lieferumfang gehört. Nur wenige Ausnahmen wünschen sich PC ohne die Beigabe, weil sie sie ohnedies nicht benutzen wollen. Deshalb hat Microsoft auch das Vertriebsverfahren erheblich geändert, wenn man dies mit den Verfahren vergleicht, die von 10 Jahren noch als unumstößlich galten. Viele Hersteller wie HP, Lenovo oder Dell verankern heute die Windows-Lizenz im UEFI-Bios. Für den Benutzer hat dies den Vorteil, dass er das Betriebssystem neu aufsetzen kann, wann immer er will, der PC weist ihm die richtige Seriennummer zu und sorgt für eine unproblematische Aktivierung.

Dieses Verfahren wird vermutlich auch mit Windows 11 weiterhin gültig sein. Allerdings sperrt Microsoft nach heutigen Stand der Dinge eine Menge PCs vor der Nutzung von Windows 11 aus, weil sie schlicht die Hardware-Voraussetzungen nicht erfüllen. Wie das in der endgültigen Version – bislang gibt es nur eine bei weitem noch nicht fertige Beta-Version von Windows 11 – wirklich aussieht, das wird sich noch zeigen.

Im Grundsätzlichen gibt es nur wenige Änderungen gegenüber Windows 10, sieht man von der aktualisierten Optik ab, und davon, dass gerade die Konfigurationsoptionen zentralisierter und – leider – auch besser versteckt sind; das ändert sich hoffentlich noch bis zur endgültigen Fassung. Insgesamt scheint Windows 11 mehr ein renoviertes Windows 10 zu sein, dessen Unterbau weiterverwendet wurde, die Oberfläche selbst braucht aber mehr Rechenleistung und PC-Power als Windows 10 heute – aber dieses Grundprinzip gilt ja seit Jahrzehnten und PC-Hersteller leben mit diesen Anspruchszuwächsen ebenso gut wie Microsoft selbst.

Stephan Mayer

Die Sicherheitseinstellungen von Windows 11 gleichen denen von Windows 10

 

Die Startleiste mit der zentrierten Anordnung der Icons sieht zwar chic aus, man wird aber länger nach dem Button fürs Startmenü suchen als wenn dieses Element an eine fixierten Stelle sitzt.


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