Was 2022 im Maschinenbau wichtig wird

Die Pandemie macht dem Maschinenbau weiterhin zu schaffen, doch die eigentliche Ursache vieler Probleme liegt in der unzureichenden Digitalisierung der Unternehmen. Der Aachener Optimierungsspezialist INFORM erklärt, was in diesem Jahr auf die Branche zukommt und wie sie mit digitalen Lösungen resilienter und nachhaltiger werden kann. Der Maschinenbau ist einer der innovativsten deutschen Industriezweige, seine Produkte werden weltweit geschätzt. Allerdings hat die Corona-Pandemie viele Abläufe in den Unternehmen gestört, von der Rohstoff- und Bauteileversorgung bis zur Personaleinsatzplanung. INFORM nennt die wichtigsten Themen, die die Branche in diesem Jahr angehen muss:

Benötigt werden resiliente und agile Wertschöpfungssysteme: Um kurzfristige Störungen der Produktion wie Mitarbeiter- und Maschinenausfälle oder kurzfristige Veränderungen der Auftragssituation zu vermeiden, benötigen Maschinenbauer dringend moderne Planungstools. Diese können mithilfe mathematischer Modelle und künstlicher Intelligenz (KI) unzählige Szenarien in kürzester Zeit simulieren und eine optimierte Alternativplanung erstellen. Dadurch sind Unternehmen in der Lage, effektiv auf Störungen zu reagieren und deren Auswirkungen auf ein Minimum zu reduzieren. Zudem müssen die Unternehmen eine neue Datenstrategie entwickeln. Der Treibstoff für moderne Planungstools und andere innovative Software-Anwendungen sind Daten. Diese lassen sich allerdings nur mit einer Datenstrategie wertschöpfend im Unternehmen einsetzen. Eine Datenstrategie hilft, kontinuierlich Anwendungsfälle für die Datennutzung zu entwickeln und umzusetzen, neue Datenquellen zu erschließen und datenbasiert bessere Entscheidungen zu treffen. Voraussetzungen dafür sind unter anderem die Berufung eines Verantwortlichen, meist Chief Data Officer genannt, der Aufbau der internen Datenkompetenz sowie eine neue Entscheidungskultur im Unternehmen. Schließlich sollen die Mitarbeiter den Empfehlungen ihrer Tools und nicht mehr nur ihrem Bauchgefühl vertrauen.

Wichtig bleibt der Fokus auf eine nachhaltige Produktion: Ein effizienter Ressourceneinsatz, die Absenkung von CO2-Emissionen und eine möglichst geringe Umweltbelastung sind inzwischen Pflicht für den Maschinenbau. Und dies gilt nicht nur, weil Kunden zunehmend auf klimafreundliche Produkte Wert legen, sondern auch weil eine nachhaltige Fertigung erhebliches Potenzial für Kostensenkungen bietet. Mit einer digitalen und vorausschauenden Planung vermeiden Maschinenbauer teure und umweltschädliche Eillieferungen, optimieren ihre Lagerbestände und reduzieren dadurch ihren Energieverbrauch und die Verschwendung von Rohstoffen. Zugleich unterstützt sie eine intelligente Planung dabei, Maschinen besser auszulasten. Nötig wird auch, dass eine Single Source of Truth geschaffen wird: Damit die neuen Tools ihre volle Kraft entfalten können, brauchen Unternehmen eine digitale Datenerfassung und Schnittstellen für reibungslose Datenflüsse. So bauen sie eine einheitliche Datenbasis auf, auf die alle Abteilungen, Mitarbeiter und Anwendungen zugreifen können, eine sogenannte Single Source of Truth. Sie sorgt nicht nur dafür, dass Mitarbeiter mit verbindlichen Arbeits- und Auftragslisten hantieren, weniger Daten manuell übertragen müssen und somit weniger Fehler machen. Sie hilft dem Unternehmen auch, Transparenz über alle Prozesse hinweg zu erhalten und Engpässe oder kritische Pfade in der Planung frühzeitig werksübergreifend zu identifizieren. Planungsanpassungen lassen sich so schnell und mit geringem Aufwand durchführen, was zu kürzeren Durchlaufzeiten und verlässlicheren Terminangaben führt.

„Der Maschinenbau muss in diesem Jahr den nächsten Digitalisierungsschritt gehen, denn die Corona-Pandemie dauert an und Handelskonflikte sowie konjunkturelle Schwankungen werden in Zukunft häufiger auftreten als bisher“, sagt Andreas Gladis, Bereichsleiter Produktion bei INFORM. „Mit innovativen digitalen Lösungen kann die Branche allerdings nicht nur solchen Herausforderungen besser trotzen, sondern auch nachhaltiger und mitarbeiterfreundlicher werden. Das erleichtert es ihr, Kosten zu senken, Kunden zu überzeugen und Fachkräfte zu gewinnen.“

 


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