Cloud-basiertes Projektmanagement, sensorgestützte Teilnehmeranalyse oder vernetzte Eventtechnik: Obwohl die Digitalisierung die Planung, Organisation und Durchführung von Events immer stärker verändert, fehlt Eventmanagern weiterhin oft das nötige Grundlagenwissen. Zu diesem Schluss kommt Internetexperte Max Pohl, Gründer und Geschäftsführer von Eventnet (www.eventnet.de). „Die Branche hat dringend Nachholbedarf“, konstatiert Pohl. Er mahnt zur Vorsorge, denn unerwartete Ausfälle oder Leistungsabfälle können sich verheerend auf den Erfolg eines Events auswirken.
Laut Eventnet unterschätzen Eventmanager weiterhin die Bedeutung einer stabilen und ausfallsicheren Internetverbindung für das Gelingen ihres Events. „Ein Ausfall einer einzelnen Leitung ist immer möglich. Und auch wenn das Internet nicht ausfällt, gibt es, je nach Verbindungsart, Schwankungen. Wer schon einmal ein Event mit einem Livestream begleitet hat, kennt dies mit hoher Wahrscheinlichkeit. Das darf nicht passieren.“ Störungen im Stream beeinträchtigen nicht nur das Zuschauererlebnis und den Ruf des Veranstalters. Sie können potenzielle Einnahmen aus Werbung, Sponsoring oder Ticketverkäufen reduzieren.
Anfang des Jahres erhielt Eventnet eine akute Anfrage von einem Team, das den jährlichen Superbowl übertragen wollte. Sie benötigten dringend eine leistungsstarke Internetverbindung für einen Livestream. Als Grund für die kurzfristige Kontaktaufnahme gaben sie an, dass ihnen die Location zwar Internet zugesichert hatte. Vor Ort mussten sie jedoch feststellen, dass lediglich eine unzureichende Bandbreite von drei Mbit zur Verfügung stand.
Die unterschätzte Bedeutung der Internetqualität
Das Problem: Selbst Profis setzen sich mit den technischen Grundlagen ihrer Online-Dienstleistung nicht ausreichend auseinander. Sie begnügen sich mit der Frage, ob Internet vorhanden ist – ohne die Qualität zu überprüfen. „Das Vorhandensein von Internet kann alles bedeuten“, erklärt der Eventexperte. „Bei Strom ist die Netzspannung von 230 Volt genormt. Doch beim Internet ist das nicht standardisiert. Das kann von drei Mbit/s bis zu einem Gigabit alles sein. Schlimmer noch: Wenn heute ein Gigabit aus der Dose kommt, kann es morgen schon wieder ganz anders sein.“
Eine weitverbreitete Fehlannahme bei Kabel-Internet: Wenn ein Kabel aus der Wand kommt, gehört dem Nutzer die Bandbreite. Doch die Bedingungen bei Kabel-Internet sind Eventnet zufolge die gleichen wie bei LTE: „Wenn zur gleichen Zeit viele Menschen surfen, teilen sie sich die Bandbreite des nächstgelegenen Verteilerkastens. Deshalb gibt es keine Erwartbarkeit und damit keine Planungssicherheit.“ Es kann sein, dass an einem Tag 100 Mbit aus dem Kabel kommen und am nächsten Tag nur 30 Mbit. Pohl rät deshalb zur Vorsorge und fordert Eventmanager auf, sich stärker mit dem Thema auseinanderzusetzen: „Dagegen sollten sich Veranstalter absichern. Ein professionelles Event ohne Internet-Backup ist wie Autofahren ohne Sicherheitsgurt. Es kann gut gehen, birgt aber immer ein Risiko.“
Backup-Lösungen und Multi-LTE-Case für maximale Ausfallsicherheit
Pohl empfiehlt Veranstaltern, immer mit mindestens einer Backup-Leitung zu arbeiten. Für maximale Ausfallsicherheit hat Eventnet das Multi-LTE-Case entwickelt. Die mietbare Koffer-Lösung ist für die speziellen Anforderungen von Live-Events, Livestreamings, aber auch Roadshows (Busse) und allgemein Events mit hohen Bandbreiten konzipiert, die in dünn besiedelten Gebieten stattfinden, in denen die Provider-Situation unklar ist. Das Multi-LTE-Case stellt zu allen drei Providern eine Verbindung her (Vodafone, Telekom und O2) und bündelt die Signale, um eine stabile und leistungsstarke Internetverbindung bereitzustellen. „Es nimmt, von jedem Signal was es kriegen kann – sei es noch so wenig. Das Multi-LTE-Case ‘verknotet’ es zu einem starken Signal, indem es die Signale der einzelnen Provider addiert“, erklärt Pohl.
Das Case passt sich seinen Umgebungsbedingungen an. Wenn ein Event irgendwo stattfindet, wo nur ein schwaches DSL-Signal mit fünf Mbit existiert, lässt sich diese Leistung zusätzlich in den Versorgungspool einfügen. Pohl: „Das sind fünf Mbit/s mehr im Cocktail, bestehend aus drei Providern und einer DSL-Leitung. Auch ein Satellitensystem kann zusätzlich angeschlossen werden und somit noch mehr Bandbreite liefern.“ Dadurch kann nach den Worten des Experten eine drei- bis fünffache Redundanz gewährleistet werden. Das bedeutet: Selbst, wenn drei Leitungen ausfallen, ist das Set immer noch abgesichert und das Event läuft weiter. „Ein Livestream ohne eine Signal-Redundanz ist fahrlässig“, sagt Pohl.
Die verbaute Industrietechnik unterscheidet sich laut Eventnet grundlegend von der Technik aus dem Heimbereich. Das LTE-Modem hat einen anderen Leistungsgewinn. Durch die Art der Hardware können Vermietsysteme (https://www.eventnet.de/internet-mieten-events) wie das Multi-LTE-Case aus dem gleichen LTE-Signal deutlich mehr herausholen als ein Anwendergerät aus dem Heimbereich. Denn: Die Signalbasis sei eine andere. „Die Hardware, die vor allem Nutzer verwaltet, muss entsprechend stark sein, um nicht nur zehn, sondern 50 oder 500 Nutzer verwalten zu können – dabei aber nicht in die Knie geht“, erklärt Pohl. Gleiches gelte für den WLAN-Sender. Er muss dazu in der Lage sein, nicht nur einen entsprechenden Datendurchsatz zu verarbeiten, sondern muss damit umgehen können, wenn 100 Leute und mehr gleichzeitig mit ihm verbunden sind.
Der Unterschied zwischen privater und professioneller WLAN-Nutzung
Eventmanager achten beim WLAN häufig nur auf Reichweite. Doch auch der WLAN-Sender habe einen Prozessor, der lediglich bestimmte Kapazitäten stemmen kann. Wenn 100 Menschen und Geräte mit ihm verbunden sind, ist er extrem beschäftigt. Doch die Leistung des WLAN-Senders darf nicht 100 Prozent betragen, sonst kann er keine User mehr versorgen. Er muss so viel Leistung haben, dass er 100 Geräte bedienen kann. Das mache den Unterschied zur Hardware in der privaten Nutzung.