CGI, ein großer unabhängiger Anbieter von IT- und Business-Consulting-Dienstleistungen, wurde von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) mit einer Studie beauftragt, die den Bedarf und die Spezifikationen eines CSS (Civil Security from Space)-Hubs definieren soll. CSS soll – als Teil eines europäischen Netzes – eine Reihe von Weltraumtechniken wie Kommunikation, Erdbeobachtung und Navigation in einem „integrierten System“ zusammenführen, das den Ersthelfern in Krisenzeiten verwertbare Informationen in Echtzeit liefert. Das Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut (HHI), ist ebenfalls Teil des Teams und ergänzt das Know-how von CGI im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI), einem Schlüsselinstrument, das für die Integration großer Datenmengen aus verschiedenen Quellen und für schnelle Vorhersagen benötigt wird.
Ein Schwerpunkt der Studie wird auf der neuen Generation eines „digitalen Marktplatzes“ liegen, der einen schnellen Zugang zu integrierten Satellitenkommunikations- und Erdbeobachtungsdiensten ermöglicht. Ziel ist es, den Nutzern wie Ersthelfern und Krisenzentren zeitnah und sicher verwertbare und zuverlässige weltraumgestützte Lösungen bereitzustellen.
Bei der Konzeption eines „integrierten Systems“ beabsichtigt die ESA, die Expertise von CGI in den Bereichen Katastrophenmanagement und GOVSATCOM-Services zu nutzen, um neue Lösungen und Marktchancen zur Unterstützung des Krisen- und Katastrophenmanagements zu identifizieren.
Eine der wichtigsten Komponenten des Projekts wird die Integration von KI-Techniken sein. Dazu werden exemplarisch zwei Use Cases untersucht: die Erkennung von Brandgebieten und die Modellierung von Niederschlagsabflüssen. CGI verantwortet den Use Case zur Branderkennung und das Fraunhofer HHI wird den Use Case zur Modellierung von Niederschlagsabflüssen beisteuern.
„Ziel der Studie ist es, einen nahtlosen Zugang zu modernsten Satellitenkommunikations- und Erdbeobachtungsdiensten zu schaffen und Einsatzkräften einen schnellen Zugriff auf wichtige Informationen zu gewähren – wann und wo immer diese benötigt werden“, erklärt Stephane Pirio, ESA Pooling and Sharing Development Manager. „Im Rahmen der Studie wird der Prototyp einer zentralen Schnittstellenplattform entwickelt, der verschiedene weltraumbezogene Bereiche wie Telekommunikation und Erdbeobachtung zusammenführt. Dieser neue Ansatz wird die Arbeitsweise der Akteure im Bereich der zivilen Sicherheit revolutionieren und es ihnen ermöglichen, eine Vielzahl von Diensten zu erwerben, zu überwachen und zu verwalten.“
CGI ist verantwortlich für die strategische Planung der Studie unter Beteiligung verschiedener Interessengruppen, die vom HHI unterstützt werden. Gemeinsam mit dem HHI wird CGI eine Roadmap für den kombinierten Marktplatz für die Satellitenkommunikation und Erdbeobachtung entwickeln und einen Prototyp konzipieren, der die IP-Lösung CGI Sense360 integriert. Die Lösung von CGI liefert ganzheitliche Lagebilder, indem sie auf Daten aus einer Vielzahl von Quellen zurückgreift, darunter Satelliten, Drohnen, Karten, Infrastruktur-, Geo-, Wetter- und Umweltdaten sowie Online-Datenbanken, Blogs und soziale Medien. Der Prototyp nutzt ein zentralisiertes „Pooling- und Sharing“-System für sichere Satellitenkommunikationsdienste, das CGI zuvor mit Unterstützung der ESA entwickelt hat und das ein wichtiger Baustein des GOVSATCOM-Hubs ist.
„Mit CGI Sense360 verfügen wir über das technische Know-how, um Erdbeobachtungsdienste aufzubauen und entsprechende Plattformen für die Datenanalyse zu entwickeln. Mit unserer Erfahrung bei der Unterstützung von Kunden auf der ganzen Welt bei Planungs- und Wiederaufbauprogrammen nach Naturkatastrophen werden wir die Machbarkeitsstudie für die europäischen Akteure im Bereich der zivilen Sicherheit entwickeln. Wir wollen sie dabei unterstützen, effizientere und effektivere Wege zur Organisation von Rettungseinsätzen in humanitären Krisen zu finden“, betont Ulli Leibnitz, Senior Vice President Consulting Services und Leiter der Space Division in Deutschland bei CGI. „Gemeinsam mit dem HHI sind wir gut aufgestellt, um eine Vielzahl von Stakeholdern für die Definition von Standards zu gewinnen und einzubinden, die erstmals die umfassende Nutzung von Erdbeobachtungs- und Satellitenkommunikationstechniken für die zivile Sicherheit ermöglichen werden.“