Canonical bietet erste MicroCloud-LTS-Version an

Canonical bietet ab sofort die erste LTS-Version (Long Term Support) von MicroCloud an. Diese schnell einsatzbereite und weitgehend automatisierte Privat-Cloud-Lösung gehört zum Cloud-Infrastruktur-Portfolio von Canonical. Als Herausgeber von Ubuntu ist Canonical dafür bekannt, alle zwei Jahre im April Ubuntu LTS-Releases bereitzustellen. Mit MicroCloud LTS baut Canonical sein Langzeit-Support-Angebot für Unternehmen aus, die eine skalierbare Virtualisierungslösung für Edge- und Low-Touch-Clouds suchen.

MicroCloud 2.1.0 LTS bietet Unterstützung für Single-Node-Umgebungen, verbesserte Sicherheit und mehr Flexibilität beim Initialisierungsprozess. Sie kombiniert LXD als Virtualisierungsplattform mit softwaredefiniertem Speicher in Form von MicroCeph und softwaredefiniertem Netzwerk mit MicroOVN. Sie wurde für skalierbare Cluster und Edge-Implementierungen in allen Unternehmensgrößen entwickelt.

Klein anfangen und nach Bedarf erweitern

In der ersten Version war MicroCloud nur als Hochverfügbarkeits-System mit 3 Clustern voll funktionsfähig. Die aktuelle Version unterstützt Single-Node-Umgebungen, was das Testen vereinfacht und für eine breitere Abdeckung von Anwendungsfällen sorgt. Für Hochverfügbarkeit sind weiterhin mindestens drei Mitglieder erforderlich. Die Unterstützung eines einzelnen Knotens ist ideal für Anwender, die MicroCloud vor dem produktiven Einsatz testen möchten, oder für Anwender, die keine Redundanz für kritische Workloads benötigen und mit einer einzelnen Maschine starten möchten. Die Anzahl der Knoten kann später nach Bedarf erweitert werden.

Bei der Entwicklung von MicroCloud hat Canonical von Anfang an großen Wert auf die Sicherheit gelegt. Alle Komponenten von MicroCloud sind streng abgeschirmt. Dies gewährleistet ein hohes Maß an Sicherheit. Over-the-Air-Updates sichern die Software und setzt diese bei Fehlern automatisch zurück auf den Stand vor dem Update.

Mit dieser Version wird die Sicherheit und Flexibilität von MicroCloud für den Einsatz in regulierten Umgebungen durch neue Funktionen für die Cluster-Initialisierung verbessert. Jedes Mitglied des Clusters unternimmt nun individuelle Maßnahmen, um Vertrauen aufzubauen und eine sichere Mitgliedschaft zu garantieren, bevor der Beitrittsprozess eingeleitet wird. Dies ist insbesondere für Unternehmen von Vorteil, die eine Infrastruktur benötigen, mit der sie Compliance-Anforderungen erfüllen können, ohne dabei auf Automatisierung und Benutzerfreundlichkeit verzichten zu müssen. Ein einziger Aktivierungs-Befehl – microcloud init – initiiert den Prozess, ein zweiter Befehl zum MicroCloud-Beitritt – microcloud join – ist jetzt für die beitretenden Mitglieder erforderlich. Nachdem die Vertrauenswürdigkeit festgestellt wurde, gestaltet sich der Initialisierungsprozess so einfach wie zuvor.

Erweiterter Initialisierungsprozess für bessere Performance

MicroClouds wurden für wiederholbare und zuverlässige Remote-Bereitstellungen optimiert. Ein einziger Befehl aktiviert die Orchestrierung und das Clustering verschiedener Komponenten mit minimalem Benutzereingriff und führt innerhalb von Minuten zu einer voll funktionsfähigen Cloud. In der ursprünglichen Version konnten die Benutzer Optionen für die Speicherung (lokal und/oder verteilt mit Ceph) und die Vernetzung (über eine Bridge oder verteilt mit OVN) auswählen. Jede zusätzliche Konfiguration musste nach der Bereitstellung vorgenommen werden. Mit dieser Version hat Canonical den Initialisierungsprozess mit mehr Möglichkeiten ausgestattet. Benutzer stehen nun zusätzliche Optionen zur Konfiguration im Voraus zur Auswahl, was zu einer robusteren und redundanten Cloud-Erfahrung führt.

Der Initialisierungsprozess erlaubt es nun, bestimmte Netzwerkschnittstellen für den Ceph-Datenverkehr (sowohl internen als auch öffentlichen) festzulegen. Dabei kann es sich um Netzwerkschnittstellen handeln, die für einen hohen Durchsatz und eine niedrige Latenzzeit bei der Datenübertragung für den internen Datenverkehr ausgelegt sind, was zu Leistungssteigerungen führt. Außerdem können Festplatten verschlüsselt und ein verteiltes CephFS-Dateisystem eingerichtet werden.

Beim Netzwerk können die Nutzer nun auch ein dediziertes Underlay-Netz für den OVN-Verkehr einrichten. So kommt es seltener zu Überlastungen. Latenz- und Bandbreiteneigenschaften werden vorhersehbar. Das ist von hoher Bedeutung für die Leistung von zeitkritischen Anwendungen, die über das OVN-Overlay laufen. Ein dediziertes Underlay kann so konzipiert werden, dass es unabhängig von anderen Netzwerken skalierbar ist. Dies ermöglicht wiederum eine effizientere Skalierung des Overlay-Netzwerks bei steigender Nachfrage nach virtuellen Netzwerkressourcen.


Beitrag veröffentlicht

in

, ,

von